Kulturhauptstadt Schweiz 2030
Die Stadt Lugano bewirbt sich mit Unterstützung von Locarno und Mendrisio darum, während eines Jahres zum kulturellen Mittelpunkt der Schweiz zu werden. 2027 wird La Chaux-de-Fonds als Pilotprojekt die erste Kulturhauptstadt Schweiz sein.
Lugano ist eine Stadt, die Kreativität, Innovation und Lebensqualität vereint und sich daher für die Kulturhauptstadt Schweiz 2030 bewerben will, mit einem offenen, gemeinsam getragenen Projekt, das lokale Institutionen, kulturelle Akteure, Gemeinschaften und Unternehmen der Region einbezieht. Der Stadtrat, koordiniert durch die Divisione cultura (Abteilung Kultur), bereitet derzeit das Bewerbungsdossier vor, das mit Unterstützung und in Zusammenarbeit mit den Städten Locarno und Mendrisio eingereicht wird.
Was ist die Kulturhauptstadt Schweiz
Der Titel Kulturhauptstadt Schweiz wird einer Stadt mit mindestens 20’000 Einwohnerinnen und Einwohnern verliehen, idealerweise im Wechsel zwischen den vier Sprachregionen. Für ein Jahr wird eine Stadt oder eine Region zum kulturellen Herzen des Landes. Es handelt sich um ein nationales Ereignis, das verbinden soll, währenddessen sich Künstlerinnen und Künstler sowie Menschen aus der ganzen Schweiz treffen, Ideen austauschen und Vielfalt fördern können.
Der Verein Kulturhauptstadt Schweiz wurde 2020 auf Initiative von Daniel Rossellat (Präsident des Paléo Festival Nyon und ehemaliger Eventdirektor von Expo 0.2) gegründet. Nach dem Vorbild der Europäischen Kulturhauptstädte ist vorgesehen, alle drei Jahre eine Kulturhauptstadt Schweiz zu küren, um die Schweizer Bevölkerung am kulturellen Leben zu beteiligen und Kreativität sowie Austausch zu fördern. Die erste Hauptstadt wird 2027 La Chaux-de-Fonds sein, als Pilotprojekt.
Ein Beitrag zu den strategischen Zielen Luganos
Angesichts der strategischen Entwicklungsleitlinien und der grossen Projekte, die bis 2030 realisiert werden – wie das Sport- und Eventzentrum, die Stadt der Musik oder der intermodale Knoten Besso, um nur die wichtigsten zu nennen – hat der Stadtrat von Lugano befunden, dass die Bewerbung zur Kulturhauptstadt Schweiz einen wichtigen Beitrag leisten kann, indem die Anstrengungen der kommenden Jahre auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet werden. Ein Meilenstein von nationaler Bedeutung, der eine einzigartige Entwicklungschance schaffen würde, indem er die zwei Hauptausprägungen der Kultur optimiert und aufwertet: den Einsatz zugunsten der institutionellen Kultur sowie die Impulse aus der Bevölkerung, insbesondere aus den Kultur- und Kreativindustrien sowie aus der unabhängigen kulturellen Produktion.
Die Zusammenarbeit mit Locarno und Mendrisio
Doch Lugano wollte diese komplexe Herausforderung nicht allein angehen, sondern sie mit der Stadt Locarno und der Stadt Mendrisio teilen, die beide stark engagiert sind – nicht nur bei der Aufwertung des historischen und künstlerischen Erbes, sondern auch in der zeitgenössischen Kultur als aktueller Entwicklungsfaktor. Die drei Städte wollen sich als Zentrum der zeitgenössischen Kultur in der Schweiz etablieren, fähig, ein dynamisches Bild der Region zu vermitteln, das sich neben die traditionellen Merkmale stellen kann (Sicherheit, Diskretion, Nähe zur Natur, mediterranes Klima, Gastfreundschaft). So liesse sich den Schweizer Kulturdiskurs um einen originellen Blick aus dem Süden bereichern, der jene Grenzrolle und die Funktion als geografischer, sprachlicher und kultureller Knotenpunkt hervorhebt, die die italienische Schweiz auszeichnet.
Der Fragebogen für Künstlerinnen und Künstler, Institutionen und Bürgerinnen und Bürger
Nach dem Versand der Absichtserklärung im März 2025 ist die Ausarbeitung des Bewerbungsdossiers im Gange und soll bis Ende Jahr abgeschlossen werden. Zwischen Oktober und Anfang November 2025 hat die Stadt Online-Fragebögen veröffentlicht, um Anregungen, Beobachtungen und Vorschläge zur Bereicherung der Bewerbung Luganos zu sammeln – von Bürgerinnen und Bürgern, Künstlerinnen und Künstlern, Fachleuten des Bereichs, Amateurorganisationen, kulturellen und akademischen Institutionen, öffentlichen Körperschaften und Unternehmen.
Die nächsten Schritte
Der Bewerbungsprozess wird 2026 mit einem Jurybesuch im März und der Wahl der Siegerstadt im Juni fortgesetzt. Das gemeinsame Projekt von Lugano, Locarno und Mendrisio ist nicht das einzige in der italienischen Schweiz, denn Bellinzona hat seine eigene Bewerbung angekündigt. Für die Deutschschweiz sind Aarau, Schaffhausen, Thun und Zug im Rennen.
Die Bewerbungen der Städte werden von einer Jury bewertet, die aus 10 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Medien besteht.
Der Verein Kulturhauptstadt Schweiz wird die Projekte der verschiedenen Städte nach folgenden zu erreichenden Zielen beurteilen:
- erforderlich ist ein transformatives Projekt mit lokalen Wurzeln, aber nationaler Ausrichtung, mit einem originellen Thema und einer langfristigen Vision, das über das bestehende Angebot hinausgeht und Kultur, Bildung, Tourismus und Planung integriert, mit qualitativen Zielen und messbaren Wirkungsindikatoren
- das Kulturprogramm muss auf einer klaren Vision beruhen, die Qualität, Vielfalt und Innovation vereint, einbezieht die lokalen Künstlerinnen und Künstler und Veranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen anbietet
- Das Projekt muss inklusiv und zugänglich sein, politisch auf allen Ebenen getragen, Bürgerinnen und Bürger, Schulen und benachteiligte Gruppen einbeziehen, und wird dank geeigneter Infrastrukturen und eines operativen Teams umgesetzt, das mit den städtischen Departementen integriert ist
- Kulturelle und sprachliche Einzigartigkeit (Investitionen zur Aktivierung eines neuen, touristisch-kulturell basierten Wirtschaftsmodells)
- Präsenz von Zentren der Forschung, Startups und von gleich drei akademischen Institutionen, die international gut vernetzt sind (zum Beispiel das Swissnex-Netzwerk)
- Zentrale Lage auf der Nord/Süd-Achse leicht erreichbar dank eines hochmodernen Bahnnetzes
- Profile beruflicher Qualität
- Italienischsprachige Grenzregion zu Italien (zahlreiche aktive Kooperationen auch im Kulturbereich)
- Ein privilegierter landschaftlicher Kontext
- Eine Stadt und eine Region attraktiv (politische Stabilität und geografische Lage)
- Weit verbreitetes Wohlbefinden und Langlebigkeit der Bevölkerung
- Den institutionellen Kulturweg konsolidieren, der 2015 mit der Schaffung des kulturellen Zentrums begonnen hat (Lugano Arte e Cultura, Museo d'arte della Svizzera italiana, Fondazione culture e musei), das Lugano national und international positioniert hat
- Kulturbasierte Entwicklung unterstützen, indem durch die Künste sowie die Kultur- und Kreativindustrien Wohlbefinden und neue Chancen geschaffen werden, auch für den Kulturtourismus und neues Unternehmertum
- Nachhaltigkeit und soziale Innovation entwickeln durch Kunst und Kultur
- Netzwerke und Kooperationen stärken mit Schweizer Städten, Universitäten, Forschungszentren und innovativen Unternehmen und die Identität «da sud» sowie den nationalen Zusammenhalt aufwerten
- Kulturschaffende und die Kultur- und Kreativindustrien unterstützen , indem dank eines Gesamtprojekts günstigere Rahmenbedingungen geschaffen werden
- Kreativität, Innovation und die kulturelle Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger und der neuen Generationen fördern
Dezentralisierung, Zusammenarbeit, Komplementarität:
- drei «da sud»-Perspektiven, die die Schweiz von heute bereichern und zu ihren Herausforderungen beitragen können
- drei Grenzstädte im Dialog mit der Region Insubrica
- drei Seestädte: Wasser als Kommunikations- und Transportweg
- drei Städte, die Bildung und Forschung grossschreiben
- gemeinsame Grundlagen auf geografischer, historischer, kultureller und wirtschaftlicher Ebene
- die kritische Masse erhöhen, um Innovation, Kreativität und Investitionen anzuziehen
- aus einer Dimension der Selbstgenügsamkeit und Selbstreferenzialität heraustreten
Ziel: die geografischen und mentalen Horizonte erweitern, um Kirchturmdenken zu überwinden, und ein Experimentierfeld für neue Möglichkeiten der Interaktion zu schaffen
Die deutsche Version dieser Seite wurde mit Hilfe von automatischen Übersetzungstools erstellt und kann Fehler und Auslassungen enthalten.
Die Originalversion ist die Seite auf Italienisch.